Einzel-, Paar- und Familienberatung. Digital und deutschlandweit.

Systemische Familienberatung

Mit diesem Beitrag möchte ich nachfolgend Orientierung und ein paar gezielte Antworten auf häufig gestellte Fragen liefern.

Was ist ein System?

Als System wird unser direktes soziales Umfeld bezeichnet. Nachfolgend beziehe ich mich auf den familiären Kontext. Es sind also die Menschen, die uns geprägt haben (Herkunftsfamilie) und die Menschen, die uns aktuell familiär umgeben (Co-Parenting, Patchwork-, Regenbogen-, Kernfamilie).

Ausgehend von unserem Tun können wir davon ausgehen, dass dies immer in Wechselwirkung mit unserem sozialen Umfeld steht. Vereinfacht ausgedrückt: Jede Aktion löst eine Reaktion aus.

Genau hier setzt der systemische Ansatz an: Er geht weg von der Einzelbetrachtung, hin zu dem Umfeld und den hier bestehenden Beziehungen. Probleme lassen sich einfacher lösen, wenn Familie ebenfalls in ein Setting eingeladen wird.

Die Grundprinzipien des systemischen Arbeitens definieren gleichzeitig den Unterschied zu anderen Ansätzen.

Schwierigkeiten, Probleme, Krisen entwickeln sich in einem sozialen Umfeld. Ich als Systemikerin beziehe über die Lebensrealität, in der sich Klient_innen bewegen, das System ein. Wirkungsvoll ist es immer mit allen zu arbeiten, die von einem Thema betroffen sind. Manchmal geht das nicht, dann bediene ich mich dem systemischen Handwerkszeug und beziehe so die Nichtanwesenden mit ein.

Die Symptome oder anders ausgedrückt, das was den Leidensdruck auslöst, betrachte ich als Systemikerin nicht als defizitär oder falsch, sondern allenfalls als etwas, was einen Sinn oder eine Funktion für das System hat. Gewissermaßen ist es manchmal ein wenig wie Detektivarbeit, insbesondere dann, wenn ich Kinder in der Beratung habe.

Eines der wesentlichsten Prinzipien ist das Fokussieren auf die Ressourcen und Stärken von Klient_innen. Häufig besteht hier wenig Bewusstsein darüber, welche Schätze in meinem Gegenüber vorhanden sind und aktiviert werden können.

Lösungs– statt problemorientiert zu arbeiten, ist ein Einzahlung in die Leichtigkeit. Es ist selbstverständlich für das Arbeiten wichtig, das Problem kennenzulernen. Dennoch liegt der Fokus sehr schnell auf der Entwicklungsebene von Lösungen.

Therapie und Beratung sind unterschiedliche Paar Schuhe.

Ich werde häufig gefragt, worin genau der Unterschied zwischen Beratung und Therapie besteht und ob sich dies eigentlich immer so leicht abgrenzen lässt.

Abgrenzen lässt sich, ob mein Gegenüber „krank“ im pathologischen Sinne ist. In Beratung wird man ebenfalls darin ausgebildet, das zu erkennen. Grundsätzlich arbeite ich mit „gesunden“ Menschen. Menschen, die aktuell in einer – aus welcher Richtung auch immer kommenden – Krise stecken. Das allerwichtigste hierbei ist es, abzugrenzen, ob mein Gegenüber eine Gefahr für sich selbst oder für andere darstellt oder darstellen könnte. Jedes kleinste Warnzeichen in diese Richtung nehme ich sehr ernst und dann ist es weniger eine Frage von Beratung oder Therapie, sondern vielmehr von Überweisung an einen Facharzt (Psychiater).

In Beratung gibt es einige Methoden, die ich nur in abgewandelter Form anbiete. Dies ist ein sehr wichtiger Unterschied zur Therapie. Wenn wir beispielsweise in den Bereich der Aufstellungsarbeit blicken, so ist dies für mich sehr deutlich ein therapeutisches und kein beratendes Arbeitsfeld.

Beratung und Therapie sind verschiedene Professionen. Die Grundlage einer Entscheidung ist weniger „Was ist besser?“ als vielmehr „Was ist das Anliegen?“. Dies abzugrenzen, ergibt sich in der Regel im ersten Gespräch. Sollte es so sein, dass ich feststelle, dass mein Gegenüber in Therapie möglicherweise besser aufgehoben wäre, leite ich komplikationslos an mein therapeutisches Netzwerk weiter.

Keinen Schwerpunkt, viele Erfahrungswerte.

Meine Erfahrungswerte kommen aus den Bereichen Trauer, Trennung, Partnerschaft und Kinder. Letztlich hängt im familiären Kontext alles miteinander zusammen und Systemik heißt für mich eben auch, keinen Schwerpunkt zu setzen. Meine Leidenschaft gehört den transgenerationalen Themen und diese lassen sich übergeordnet über jedes einzelne Lebensthema stellen.

Dauer, Zeitaufwand, Kosten der systemischen Familienberatung.

Um eine Dauer näher einschätzen zu können, braucht es ein erstes Gespräch. In diesem Gespräch kristallisiere ich das Anliegen und kann danach einschätzen, ob wir unter 10 Stunden arbeiten oder darüber hinaus. Ich rechne einmal im Monat die angefallenen Stunden transparent ab. Je nach Anliegen schlage ich einen 2-4-wöchigen Rhythmus vor. Nach jedem Termin gibt es eine inhaltliche Übersicht dessen, was wir erarbeitet haben, so dass der Verlauf sowohl für mich als auch für Klient_innen nachvollziehbar ist. Die Kosten werden nicht von der Kasse übernommen und hängen pro Stunde davon ab, ob ich in Einzel-, Paar- oder Familienberatung tätig werde. Ich arbeite als Familienberaterin ausschließlich digital und nutze hierfür die Plattform Coachingspace. Zwischen den Terminen bin ich per Telefon, E-Mail oder Signal erreichbar. Termine zu den außergewöhnlichen Zeiten (Feiertage, Wochenende) sind nach Absprache möglich.